Was ist denn eigentlich dieser ET ?
- conny

- 29. Okt.
- 5 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 30. Okt.
...denn ihr kommt (fast) alle in diese Gasse am Ende der Schwangerschaft
Was ist das denn genau, wenn wir über den ET sprechen, sobald eine schwangere Frau den gelben Pass in ihren Händen hält. Kurz erklärt: ein rein rechnerisch erfasster Termin, welcher einen genauen Tag bestimmt, um welchen herum das Baby zur Welt kommen kann - ohne ein Frühchen oder ein übertragenes Kind zu werden - also in einem 5 Wochen Zeitraum.
Dieses eine Datum wird auch sofort im Mutter-Kind Pass eingetragen - meist vom Gyn direkt beim Aushändigen des Mutter-Kind-Passes.
Und ab dann beginnt auch das Interesse für dieses eine Datum UND auch ein großes Mitteilungsbedürfnis darüber. Denn es wollen ja auch einige Menschen genau wissen: der Chef, wegen Ersatz beim Job. Der werdende Papa, wegen Papa-Urlaub-Monat nehmen. Die Freundinnen, wegen Schätzungen, Vergleichen und Planung der Babyparty. Die werdenden Omas, wegen dem Überblick: ab wann sie dann auch wirklich Omas sein werden. Die Nachbarin, die Urstrumpftant' und manchmal sogar der Postbote - hier verliert man die Übersicht, weswegen der Termin für andere Menschen eigentlich so wichtig ist, dass er sogar in anderen Kalendern steht - just to SaveTheDate !
Es vergeht die Zeit der Schwangerschaft - dank des ETs weiß sogar Siri immer genau welche Woche Plus Tage du gerade bist, wie groß MiniYou gerade ist und welche tollen Dinge er/sie schon kann - hören, fühlen, schmecken, etc. Die Faszination dieser Schwangerschaft nimmt ihren Lauf, das Bauchi wächst und die kleinen Tritte werden größer und vehementer. Doch dann, NACH diesem einen errechneten Tag - NACH dem ET nämlich - beginnt das große Warten auf euer Baby erst so richtig.
Und Frau, gefühlt gerade der wandelnde Brutkasten, ist tendenziell mit jedem Tag aufgeregter und ungeduldiger. Weil doch auch längst schon alles bereit ist und wirklich auch alle bereit sind (der werdende Papa, die Freundinnen, der Chef, die Omas, die Nachbarin, die Urstrumpftant', der Postbote) nur das Baby irgendwie noch nicht...
Ab hier stellt sich gerne das Gefühl ein, dass es von dir und deinem Baby erwartet wird, sobald als nur möglich die Geburt zu leisten. Das stimmt so natürlich nicht einmal annähernd. Leisten sind nämlich aus Holz und haben bei Geburt so gar nichts verloren - also Punkt Eins: weg von diesem Gedanken, dass es etwas zu leisten gibt.
Beim Aufwachen grüßt jeden Tag das Murmeltier in Form eines erwartungsvollen Blicks aus der anderen Betthälfte (z.B. werdender Papa) oder zig liebe Handy-Nachrichten, die dir mitteilen wollen: "OH, du bist ja noch immer schwanger und absolut Nix fühlt sich hier nach Geburt an. Ob dieses Baby überhaupt nochmal kommen wird… ??" Selbst wenn die Übungs- und Senkwehen schon ein wiederkehrender Begleiter geworden sind (aber selbst das muss ja gar noch nicht sein) - eine Geburt ist nicht spürbar, klopft noch nicht mal wirklich an.
Dazu noch diese lästigen Beschwerden der Endschwangerschaft, wie etwa das Bücken und Schuhe anziehen, ständiger Klodrang, unruhiges Schlafen, etc., können zusätzlich das Gedankenkonstrukt noch destruktiver und Stück für Stück negativer gestalten.
‘Ich will nicht mehr’, ‘Ich habe genug von Schwangerschaft’, ‘Ich bin so bereit für dieses Baby, alles ist bereit - wieso mag es denn nicht kommen ?’ , 'Ich werde wohl immer schwanger bleiben' Das sind nur ein paar Sätze, die mir als Hebamme nach dem ET begegnen. Und zwar nur, weil es eben diesen einen Tag gibt: schwarz auf weiß.
Was hilft hier also am besten:
Die regelmäßigen und sehr flexible Termine mit der Hebamme vor und natürlich ab dem ET. Diese tun einfach so gut, geben Sicherheit und Vertrauen in das Baby und in den Körper - einfach durch Gespräche und dem Verständnis gegenüber dem Thema.
Moderat oft bergauf spazieren gehen, also auch das gute alte ‘Treppen steigen’ ist nicht nur Blabla, sondern wirkt sich durch die schaukelnde Hüftbewegung super darauf aus WOHIN das Baby-Köpfchen soll, nämlich ins Becken der Mama . PLUS die Beckenmuskulatur wird vorbereitet auf die Geburt.
Ganz viel YOU-time !!!
Liebe Frau, nimm’ alle Möglichkeiten wahr, deinem noch schwangeren Körper ungeteilte Verwöhnung zu gönnen. Mein Tipp: ölige Ayurveda Massagen. Denn diese bringen den Körper in eine parasympathische Stimmung und regen die Hormone an, welche wehenfördernd sind.
Relax your body - und zwar richtig! Mit viel und langem Schlaf, schlummern, rasten, chillen. Nenn’ es wie du möchtest, aber tu es wirklich. Ja auch tagsüber.
Es kann helfen eine gewisse Schärfe beim Essen einzubauen. Sprich: scharf essen macht den Körper warm und Wärme mag die Geburt.
Kann sein: das super-spicy Curry genauso, wie die extra hotte Pfefferoni-Pizza.
Oder aber keine Lust auf Schärfe im Essen, dann geht auch der Trick beim Trinken: Tonic water zum Beispiel enthält Chinin und gilt als wehenfördernd.
Einfacher und für die Masse wahrscheinlich geschmacklich annehmbarer ist ein frischer Ingwertee (mit echter Ingwerwurzel und lange ziehen lassen) . Gibst du da noch Basilikum, Wacholder; Thymian, Zimt und Nelke hinzu dann sind alle wehenanregenden Komponenten aus dem Gewürzregal involviert.
Aber bitte: alles in Maßen und nur nach Gusto, denn eine Übelkeit statt Wehenbeginn will natürlich auch niemand haben.
Ein softes Fasten hat sich bei einigen Frauen schon bewährt beim Warten auf die Wehen über der 41 Schwangerschaftswoche.
Keinen hochwertigen Zucker und Kohlenhydrate zu sich zu nehmen für 18 Stunden. Bestenfalls wird die nächtliche Zeit genutzt, die kennt der Körpers nämlich auch schon und wird nicht komplett verwirrt. Diese verlängerst du mit einem halben Tee-Tag.
Es gilt nur 18 Stunden insgesamt zu fasten und davor und danach ausreichend zu schlafen, sowie keine anstrengenden Impulse hinzuzufügen, wie z.B. bergauf spazieren gehen.
UND nur, wenn Frau wirklich gut beisammen ist, sie keine weiteren Erschöpfungszustände hat und sich kräftig genug fühlt für eine eventuelle Geburt nach einem Fast-Versuch !!
Mein Favorit, weil so einfach und einfach sooooo gut:
Oxytocin-Wehenhormon stimulieren und zwar mit täglichem masturbieren: "do it your way"
UND noch viel effektiver auf viel mehr Ebenen ist die Sexualität mit Partner: viel streicheln, kuscheln, massieren, schmusen - das Oxytocin soll fließen.
Oder aber auch die reine Brustwarzenstimulation:
Dazu mit der Hand oder auch einer Milchpumpe für 1 Minute gut pumpen, dann 3 Minuten pausieren und nochmals. Und das über eine Stunde lang. Das kann 3x am Tag wiederholt werden. Klingt mir persönlich viel zu technisch, hat aber immer wieder gute Erfolge im Entwickeln von Geburtswehen gezeigt und deshalb auch hier in der Liste einen Platz verdient.
Mit leicht angewärmten Wehenöl tägliche Bauchmassagen in einer bequemen Seitenlage.
Lege dich dazu auf die Seite, wo zuletzt der Rücken des Babys getastet wurde. Der obere Rand der Gebärmutter (= der Fundus) der Gebärmutter kann gut gefasst werden und mit dem warmen Öl in langsamen aber festen und kreisenden Bewegungen diesen Fundus massieren.
Wehen-Drinks oder auch gerne Wehen-Cocktails genannt haben sich bewährt, wenn zuvor tagsüber gefastet und nur Tee getrunken wurde.
Mit diesen Cocktails sollte unbedingt und immer eine Zusammenarbeit mit der Hebamme und erst frühestens 10 Tage nach dem ET , bzw. einen Tag vor einer geplanten Einleitung experimentiert werden. Und immer OHNE Alkohol. Der hat zu keiner Zeit in oder am Ende der Schwangerschaft Platz - Babys mögen keinen Alkohol und haben auch nicht mal annähernd die Kapazitäten ihn entsprechend abzubauen mit der kleinen Leber. Alkohol bringt dem Baby einen Vollrausch, weil die direkte Verbindung über die Nabelschnur eben auch eine direkte Blutverbindung darstellt und keinen Filter dafür in der Plazenta hat.
(Maybe)Wehen-Drink 1
¾ l Ananassaft + Gewürznelken + 1 Stange Zimt + frischer Ingwer geschnitten für 15’ köcheln lassen, dann abkühlen und mit 30 - max. 50 ml Rizinusöl mischen, umrühren und zügig trinken um ca. 17:00.
ODER
(Maybe)Wehen-Drink 2
2 EL Mandelmus + ¼ l Marillensaft erwärmen und verrühren, dazu kommen
20 - max. 50 ml Rizinusöl gerührt. Zügig trinken um ca. 17:00.
Nachdem Rizinusöl kein Speiseöl ist fühlt sich der Körper vergiftet und mit großer Wahrscheinlichkeit folgt auf die Einnahme von einem solchen Getränk Durchfall und die dadurch angeregte Gebärmutter bringt es (maybe) in eine Wehenstimmung und in die Geburt.
Manch ein Baby hat sich dadurch auch schon etwas gestresst gefühlt und somit ist diese Art der alternativen Einleitung, die meist umstrittenste der Welt.





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